Glck in der Liga, Pech im Spiel 11FREUNDE
Ivan Toney macht seinen Job sehr gut. In der aktuellen Premier-League-Saison schoss der Stürmer für seinen FC Brentford in 21 Spielen starke 14 Buden. Damit ist er der drittbeste Torschütze der Premier League. Und natürlich auch ein Thema für Gareth Southgate: Toney steht kurz davor, für den Kader der englischen Nationalmannschaft nominiert zu werden.
Besser gesagt: er stand kurz davor, denn nun droht dem 26-jährigen Engländer eine Sperre über mehrere Monate. Der Grund: Ein möglicher Verstoß gegen die Wettregeln der Football Association (FA).
Ivan Toney auf dem Weg nach oben
Bereits im vergangenen November wurde Toney von der FA beschuldigt, zwischen Februar 2017 und Januar 2021 insgesamt 232 Mal gegen die Wett-Regularien des Verbands verstoßen zu haben. Denn in England dürfen Fußballer keine Sportwetten abschließen. Damals sicherte er zu, die Untersuchungen zu unterstützen, gab aber keinen weiteren Kommentar zu den Vorwürfen ab. Im Dezember 2022 wurde Ivan Toney dann in weiteren 30 Fällen beschuldigt, die sich auf einen Zeitraum zwischen März 2017 und Februar 2019 beziehen. Bisher hat er die Missachtung der Wett-Regularien in vielen Fällen gestanden, sie in einigen Fällen jedoch auch dementiert. Dass der Profi auf Spiele gewettet hat, bei denen er selbst beteiligt war, steht aktuell wohl nicht zur Debatte, wie man der englischen Presse entnehmen kann.

Gestern nun hat sich Ivan Toney via Instagram zu den Vorwürfen geäußert. „Ich war schockiert und enttäuscht, dass die Presse über die Untersuchungen der FA zu meinen Fall spekuliert, nachdem mir von der FA mitgeteilt wurde, dass es bis zur Verurteilung ein vertraulicher Prozess bleibt“, schrieb der Stürmer. „Außerdem beunruhigt es mich zu lesen, dass die FA mich für sechs Monate mit einer Sperre belegen will, bevor überhaupt es überhaupt zu einer Anhörungkam“, führt er weiter aus. Toneys Anwälte werden sich nun mit der FA in Verbindung setzen, weil schon zum zweiten Mal vertrauliche Prozessinformationen zu seinem Fall öffentlich geworden sind.
Strikte Wett-Regularien für Fußballer
Der Mittelstürmer war in dem ihm vorgeworfen Zeitraum auf dem Weg nach ganz oben. Ivan Toney kickte für Scunthorpe United, Wigan Athletic und Peterborough United in der dritten englischen Liga. Seine Leistung steigerte sich stetig: Mit 24 Toren bei 32 Einsätzen wurde der Brite Torschütze Nummer eins der dritten Liga in der Saison 2019/20. Und mit dem FC Brentford stieg er in der darauf folgenden Saison in die Premier League auf. Eigentlich lief also alles glatt.
Nun wird Ivan Toney konkret vorgeworfen, gegen die Regel E8 der FA verstoßen zu haben. Die verbietet es aktiven Spielern, auf Fußballangelegenheiten Wetten abzuschließen. Bei diesen Angelegenheiten handelt es sich natürlich um die eigenen Spiele, aber auch um alle weiteren Angelegenheiten rund um das Thema Fußball. Außerdem dürfen die Spieler auch keine anderen Personen dazu bringen, in ihrem Namen Wetten einzugehen. Es ist ihnen zudem verboten, Informationen an Dritte weitergeben. Auch Personen, die Beziehungen zu Fußballern unterhalten, sind von Fußballwetten ausgeschlossen
Das ist gerade in England wichtig, weil dort Sportwetten deutlich verbreiteter sind als beispielsweise in Deutschland. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 wetteten 23 Prozent der befragten Menschen aus Großbritannien online und nur sechs Prozent der Befragten aus Deutschland. Wetten auf alle möglichen Sportarten und Rennen sind in England dank der liberalen Glücksspieltradition oft fester Bestandteil öffentlicher Sportveranstaltungen. In Deutschland hingegen sind Fußballwetten für Spieler prinzipiell legal, ausgenommen sind die eigene Leistungsklasse oder der eigene Verein
Toney ist kein Sonderfall
Und was hat Ivan Toney nun zu erwarten? Seine Aussagen werden geprüft. Eine unabhängige Kommission muss anschließend über eine Strafe entscheiden. Je nach Verurteilung droht Toney eine Sperre von sechs Monaten zuzüglich einer Geldstrafe.
Er wäre nicht der erste englische Spieler, der wegen seines Wettverhaltens verurteilt werden würde. Joey Barton wurde 2017 beispielsweise wegen Wetten auf mehr als 1.200 Spiele zu einer Sperre von 18 Monaten und einer Geldstrafe von 35.000 Euro verurteilt – nur eine seiner vielen Gesetzeskonflikte. Auch Kieran Tripper wurde 2020 mit einer Geldstrafe von 77.000 Euro und einer zehnwöchigen Sperre von der FA belegt, weil er während seines Transfers von den Tottenham Hotspur zu Atlético Madrid gegen die Sportwetten-Regelung verstieß.
ncG1vNJzZmhpYZu%2FpsHNnZxnnJVkrrPAyKScpWeXocKmr8pmoKdllJq%2FbrjIoJhmqJWYtW61zGaqqaGVoXx5fJdqZ3Jv