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Mamma mia! 11FREUNDE

Wer sind denn nun die Favo­ri­tinnen?

Gerade mal 90 Minuten haben die Teams bis­lang in den Beinen, die Beweis­grund­lage ist ent­spre­chend dünn – und natür­lich ist es den­noch höchste Zeit, die ersten Rück­schlüsse auf den wei­teren Ver­lauf des Tur­niers zu ziehen. Und in Anbe­tracht der Mischung aus der Stärke der Geg­ne­rinnen und der Art und Weise, wie sie geschlagen wurden, müssen Frank­reich (5:1 gegen Ita­lien) und Deutsch­land (4:0 gegen Däne­mark) nach dem ersten Spieltag als die großen Favo­riten dieser EM gelten.

Die Deut­schen über­rollten die Däninnen mit einem Mix aus Spiel­freude und tak­ti­scher Dis­zi­plin. Zusätz­lich kam die Tiefe des Kaders direkt im Auf­takt­spiel zum Tragen. Mit Lena Latt­wein und Alex­andra Popp trafen zwei Joke­rinnen. An der Ent­ste­hung des 4:0 durch Popp waren mit Jule Brand und Sidney Loh­mann zwei wei­tere Ein­wech­sel­spie­le­rinnen betei­ligt. Die Mög­lich­keiten für Mar­tina Voss-Teck­len­burg im Mit­tel­feld und im Angriff sind schier endlos. Nach dem Sieg gegen Däne­mark ließ die Natio­nal­trai­nerin ihrer Freude auch direkt freien Lauf. Im Spie­le­rin­nen­kreis rief sie: Diese Energie, das ist der Start von etwas Großem. Uns muss erstmal jemand schlagen!“

Ein­ziger Stim­mungs­killer: Am Mon­tag­mittag ver­mel­dete der DFB, dass Stür­merin Lea Schüller positiv auf das Coro­na­virus getestet wurde. Alex Popp gilt erste Kan­di­datin, um die Angrei­ferin der Bayern in der Startelf zu ersetzen.

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Und die Fran­zö­sinnen? Die file­tierten die als Geheim­fa­vo­ri­tinnen gehan­delten Ita­lie­ne­rinnen in der ersten Halb­zeit der­maßen gna­denlos, dass das bemit­lei­dens­werte Team von Milena Ber­to­lini mit dem 0:5‑Rückstand zur Halb­zeit noch ordent­lich bedient war. Grace Geyoro (Paris Saint-Ger­main) erzielte einen Hat­trick, Del­phine Cas­ca­rino (Lyon) traf nach einem Dribb­ling aus der Distanz und Frank­reichs Edel-Talent Marie-Antoi­nette Katoto (PSG) erzielte eben­falls ihr erstes Tur­niertor. Das Spiel machte klar, wovon im Vor­hinein aus­zu­gehen war: Spe­ziell im offen­siven Mit­tel­feld und im Sturm strotzt dieses Team nur so vor Qua­lität und Spiel­freude.

Und: Das Ver­hältnis zwi­schen Trai­nerin und Kader scheint bei den Fran­zö­sinnen pünkt­lich zum Tur­nier­start intakt zu sein. So schreibt bei­spiels­weise der Spiegel, dass die Stim­mung zwi­schen Corinne Diacre und ihrem Team nie besser war als vor dem Tur­nier­start. Die Trai­nerin beju­belte jedes Tor so freudig und gelöst, als wolle sie wirk­lich allen zeigen, wie sehr es bei den Fran­zö­sinnen intern stimmt. Vor dem Tur­nier hatte Diacre hef­tige Kritik geerntet, weil sie auf Star­spie­le­rinnen wie Aman­dine Henry oder Eugenie le Sommer (beide Lyon) ver­zich­tete.

Auf welche jungen Spie­le­rinnen gilt es zu achten?

Lena Ober­dorf. Wenig über­ra­schend. Die Mit­tel­feld­spie­lerin vom VfL Wolfs­burg ist erst 20 Jahre jung, aber spielt den­noch bereits wie eine Vete­ranin. Beim Sieg gegen Däne­mark zeigte Ober­dorf genau die Qua­li­täten, wegen der sie als eines der größten Talente im Welt­fuß­ball gehan­delt wird. Die Sech­serin ist phy­sisch eine enorme Wucht und paart diesen Aspekt mit einem sehr feinen Gespür für das rich­tige Timing in den Zwei­kämpfen. Ober­dorf fun­giert so als eine Art Ein-Frau-Schutz­wall vor der deut­schen Vie­rer­kette. Wie weit das DFB-Team bei diesem Tur­nier kommen wird, wird auch ent­schei­dend von ihr abhängen.

Sveindis Jons­dottir. Die Islän­derin spielt zusammen mit Ober­dorf in Wolfs­burg. Wäh­rend sie beim VfL noch nicht zum Stamm­per­sonal gehört, ist sie der Dreh- und Angel­punkt der Offen­sive ihrer Natio­nal­mann­schaft. Die 21-Jäh­rige ist eine extrem dyna­mi­sche Flü­gel­spie­lerin, tech­nisch her­vor­ra­gend aus­ge­bildet und mit einem hohen Tempo aus­ge­stattet. Zeigte sie auch im ersten Grup­pen­spiel gegen Bel­gien (1:1) mehr­fach, bei­spiels­weise kurz nach der Halb­zeit, als sie mit dem Ball am Fuß 35 Meter zurück­legte, vier Bel­gie­rinnen stehen ließ und nur an der Tor­frau Nicky Evrard schei­terte. Wurde zur Spie­lerin des Spiels gewählt. Viel­leicht ja auch wegen Raketen-Ein­würfen wie dem hier:

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Georgia Stanway. Die 23-jäh­rige Eng­län­derin wech­selt im Sommer von Man­chester City zum FC Bayern. Und das mit einer ansehn­li­chen Vita: Mit 16 debü­tierte Stanway bei den Profis von Man­City. In der Folge erzielte sie 67 Tore in 168 Spielen und ist damit die Rekord­tor­schützin des Klubs. Soll und wird die spie­le­ri­schen Qua­li­täten der Lio­nes­sess wäh­rend des Tur­niers noch stärker zum Vor­schein bringen. An ihrer Her­zens­mahl­zeit am Spieltag wird es zumin­dest nicht schei­tern: Immer Beans on Toast! Mit zwei Scheiben.“

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Patria Henriques

Update: 2024-11-21